Was man über mich und diesen Blog wissen sollte..

Heyo :)
Ich bin Helen, fast 16 und komme aus Hamburg. Ich interessiere mich für nahezu alles, ob es nun Wissenschaft oder Handwerk ist, und ich liebe die Natur! Ich spiele gerne Fußball oder gehe joggen, ich nähe, bastle und lese gerne, aber auch die Küche bleibt von mir nicht verschont! Soviel schonmal zu mir. Nun zu diesem Blog: Mein eigentlicher Beweggrund, einen Blog zu schreiben, ist meine Krankheit. Ich habe Anorexie/Bulimie und um irgendwie zu verstehen, was in mir los ist, schreibe ich meine Gedanken schon seit längerem auf. Diese Krankheit ist nämlich sehr viel tiefreichender und vielschichter, als man denkt und nichtmal ich selbst verstehe das. Um also mit diesen Gedankenknäuel und Gefühlswirrwarr klarzukommen, hoffe ich dass es mir und bestenfalls auch anderen hilft, da wieder rauszukommen. Trotzdem soll das hier kein "Mitleids-Blog" oder sowas werden, sondern er soll bunt und voller Ideen sein! Darum werde ich versuchen, soviel wie möglich von mir und meiner optimistischen, kreativen Seite hier rein zu packen. Also, keep smiling ! :)

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Unmenschliche Geschichten

Lieder sind Geschichten. Jedes erzählt etwas, jedes besteht aus aneinandergereihten Wörtern, mit Sinn und Gehalt. Wieviel Sinn und wie man die Geschichte interpretiert ist jedem selbst über lassen. Aber der Mensch neigt dazu, in Extremsituationen Geschichten zu hören, in denen er sich wiederfinden, in denen er seinen Platz finden kann. Geschichten, die seiner ähneln, die vielleicht ähnlich unmenschlich sind. Dann fühlt man sich weniger allein. 

"Gemeinsam kotzt es sich leichter"- Herr von Grau, Halbleider

Und so Sitze ich jetzt auch hier, inmitten von Menschen, mit Geschichten in den Ohren, glücklich unglücklich, anspruchslos, geborgen in Depressionen, gefangen in Gedanken. Gedanken, die mit eben diesen unmenschlichen Dingen zu tun haben, die ich mir selber antue ohne den letzten Punkt machen zu können.
Die Tage sehen wieder gleich aus, wie vor der Klinik. Grau, voll Angst vor mir selbst, vor Scham vor mir selbst. Zumindest wenn ich zuhause bin. Haha, zuhause- ein Zufluchtsort.. Gedanken kreisen um die Möglichkeit, dem ein Ende zu setzen oder jedenfalls zu fliehen. Zu fliehen vor mir selbst, meinen Taten, den folgen und den leidenden Augen der Menschen, den ich damit alles so schwer mache. Vielleicht auch auf der Flucht vor meinen eigenen Augen. Auf der Flucht vor Gefühlen, vor mir.. Ich weiß nicht. Einfach einsteigen und weg, keiner weiß Bescheid. Stattdessen durchlebe ich jeden Tag etwas, wovor andere Angst haben es sich überhaupt vorzustellen. Reicht es nicht? Reicht es nicht langsam? Aber nein, es geht immer weiter, alle Probleme. Ob es mit essen(u d dem damit verbundenen kotzen) zu tun hat oder mit Menschen. Die Welt ist voll von Sinnlosigkeit. Oder meine Welt ist voll davon.
Und ich bin fertig. Ich mag nicht mehr

Freitag, 29. August 2014

Zukunft

Irgendwie macht die Zukunft einem dich schon Angst. Es ist wie als würde man ineinander Nebel aus Ereignissen, Erinnerungen, Gelerntem, Erfahrungen und ganz viel Ungewissheit sehen. Wenn man dort keine Angst haben muss, Schatten und Angst zu erwarten, kann man vielleicht jeden Tag, jede Woche aufs neue in den Nebel hineinleben und Stück für Stück Licht hineinbringen. Aber wenn man durch Erfahrungen und Erinnerungen die Möglichkeit in Betracht ziehen muss, dass sich die Zukunft davon abhängig macht und ihre Kraft daraus zieht, dann kann es einem Angst machen. Dann muss man nämlich vor allem nicht nur licht in den Nebel bringen, sondern auch noch in den Schatten.
Und wenn man das dann auch noch mehr oder weniger aus eigenen Antrieb und Disziplin schaffen muss (die ich ja wie gesagt nicht habe), dann Prost Mahlzeit.

Montag, 25. August 2014

Disziplin

Ja Leute.. 
Lang ist's her. 
Gehört Disziplin dazu, einen Blog zu führen. Disziplin die ich von Anfang an nie wirklich hatte, leider. Disziplin die ich auch zum Bewältigen der Krankheit gebraucht hätte bzw brauchen würde. Disziplin, die Augen zu öffnen und die Dinge in die Hand zu nehmen. Disziplin, für etwas zu kämpfen und an einer Sache dran zu bleiben. Disziplin wie sie mir fehlt. 
Aber jetzt schreibe ich wieder, wobei ich doch garnicht weiß, wo ich anfangen soll. Es ist so viel passiert seit dem letzten Post, so viel. Es geht mir besser und doch hab ich so sehr Angst. Manchmal erscheint es, als wäre die Lage aussichtslos, dann ist man wieder voller Hoffnung. Ein ewiges auf und ab. Und jetzt bin ich auf mich allein gestellt. Aber ich weiß nicht, ob ich dafür schon Kraft und Disziplin genug hab.. 

Freitag, 2. Mai 2014

Party Party= Kalorien verbrennen!?

Ich liebe es mit meiner klasse zu feiern! Wirklich, es macht so unendlich Spaß mit den besten Leuten dienten sich wünschen kann in deren Wohnzimmern zu guter Musik so richtig abzugehen, zum Beispiel kann ich euch Champagne showers von lmfao nur empfehlen! Aber wenn man dabei ständig den kalorienverbrauch im Hinterkopf hat und gleich ein schlechtes gewissen hat, sobald man einmal ein Lied aussetzt, ist es auch so anstrengend.. Ich weiß dass ich kein schlechtes gewissen haben muss, aber diese blöde stimme in mir schreit: los, Tanz! Verbrenn Kalorien, werde schlank!
Und die vernünftige sagt: mach kurz Pause, es war ein länger Tag an dem du die ganze zeit auf den Beinen warst, du hast vergleichsweise wenig gegessen. 
Und ich werde wieder mal in zwei gerissen.
Als ich heute meiner Tante von diesen zwei stimmen erzählt hab, hat sie Tränen. In den Augen bekommen. Das war so lieb aber traurig zu sehen, und das ging mir so nah.. Sie glaubt fest an mich, vielleicht fester als ich selbst. Die stimmen sind einfach zu sehr da, und ich kann sie nicht überhören. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich 100%ig will.. 

So, na toll, um mich rum tanzen viele.. 
Das nächste Lied wird wieder mitgemacht💪...

Von der kaputten Wahrnehmung und dem Schubladen-Denken

Meine Therapeutin sagte, ich hätte eine Hausaufgabe. Am Ende jeden Tages solle ich überlegen, was mir heute besonders gut gefallen hat, und wenn's nur eine Kleinigkeit war, und was ich heute gut gemacht hab. Was ich mag. Das hab ich seit ca 1 1/2 Wochen auf, und ich hab's noch nicht einmal gemacht.. 
Irgendwie fällt es mir schwer. Aber vielleicht wäre es gut heute mal anzufangen. Ich sollte mir wohl bewusster über mein leben werden, denn selbst wenn ich das Gefühl hab de Tag besteht nur aus fressen und Kotzen, gibt's es doch noch zeit dazwischen, in der ich lebe. Und das ist ein Geschenk, welches ich momentan überhaupt nicht zu schätzen weiß. Und jede Kleinigkeit ist vielleicht mein Balsam für die Seele, ist ein bisschen Glück, aber ich merke davon nichts, weil ich mir den Tag durch alles was ich nicht schaffe versaue. Also, heute hat mir fast alles gut gefallen, weil ich heute meinen Tantentag hatte und den ganzen Tag mit der liebsten Tag durch die süßesten Läden gelaufen bin.. Ich glaube das schönste war der niedliche ältere Inder, der so begeistert von seinem eigenen Indien Laden war.. :) dort hab ich auch eine Super schöne Thai Hose gekauft! Und irgendwie hab ich mich auch darüber gefreut, dass ich mich so wunderbar mit meiner Tante unterhalten konnte, auch über die Krankheit. Sie hatte in meinem alter auch eine schwierige zur und kann das alles gut nachvollziehen. Ich glaube in der heutigen zeit wäre ein sinnvolles Schulfach zb Wahrnehmung.. Es ist schrecklich, wie falsch die eigene Wahrnehmung ist und wie viel man sich selbst damit kaputt macht. Oder wie man andere wahrnimmt, wie schnell man über die urteilt und wie schnell man in Schubladen gepackt wird. Wenn ihr mal einen schlechten Tag habt und eher still oder ruhig seid, ihr dann aber neue Leute kennenlernt und bei denen gleich in der Schublade "still" oder gar "langweilig" landet, obwohl man so doch garnicht ist, dann fühlt sich das nicht gut an. Ein Mensch, seine Persönlichkeit, ist viel zu groß, viel zu vielseitig, für eine einzige Schublade. Da würde nicht mal ein Schrank reichen! Manchmal bin ich überrascht, was ich an Menschen entdecken kann, die ich doch seit Ewigkeiten kenne, oder auch was man plötzlich selbst entdeckt, an sich. Und durch jeden neuen Eindruck wird der Mensch reicher, und noch facettenreicher. Also versucht euch nicht auf eine Schublade zu beschränken sondern haltet eure Sinne offen für den ganzen Menschen, den ihr da vor euch seht. Es lohnt sich, man lernt, alles aus neuen Blickwinkeln zu betrachten! 

Donnerstag, 1. Mai 2014

Zu viele Stimmen

In mir sind gerade zwei stimmen. Zwei stimmen, die immer streiten, und ich will keine von ihnen hören. Ich will nicht essen, weil ich immer ein schlechtes gewissen danach habe, selbst wenn es wenig war.. Die eine stimme sagt also, ISS einfach so wenig wie möglich, keine Kleinigkeit zwischen den Mahlzeiten, faste. Das ist die falsche stimme, das weiß ich. Denn die vernünftige in mir hockt die ganze zeit da und fragt. Fragt: willst du nicht gesund werden? Dir keine Gedanken mehr machen müssen? Glücklich sein, Kraft haben, keine Blicke (ob sie nun eingebildet sind oder echt) mehr ertragen müssen, einfach mal genoeßen können , keine Tabletten mehr schlucken müssen, endlich aufhören müssen dich kaputt zu machen? Und ich schreie "jaa, ja ich will!" All das murmelt die vernünftige. Aber die Kranke in mir murmelt nicht, sie wütet und walzt alles platt, und dann fragt sie: willst du gesund UND FETT werden oder dich mögen? Nicht spüren wie deine Beine aneinander schwabbeln und deine bauchfalten zwicken? Und diese stimme ist so stark.. Und dann kommt da doch noch eine dritte dazu, die sie unterstützt und meint: ach ist doch eh alles egal, sieh's ein, Versuchs doch garnicht erst, du hältst eh nicht durch, sondern Hunger einfach oder friss und kotz. 
Mal drastisch ausgedrückt. Und ich bin irgendwo dazwischen, bin nicht herein der Lage und mache irgendwie alles zusammen. Esse, achte zwar drauf was aber ich esse, fühle mich hinterher schlecht, schäme mich und habe ein schlechtes gewissen, dann geht's nicht mehr und ich fresse und kotze. Und das jeden Tag. Jeden verdammten Tag. 

Yeayy und jetzt fahre ich mit meiner Tante und meinem Onkel ins Restaurant..  Und werde wieder essen. Aah ich hasse es